Aliens

von Patricia Waller

© 2000 Patricia Waller
aus: Needleworks II, Katalog Patricia Waller, Osnabrück 2000

Die Fabelwesen und Märchenfiguren unserer Kindertage waren Chimären oder menschenähnliche Figuren. Sie bewegten sich mit Flügeln, Besenstielen oder fliegenden Teppichen durch die Lüfte. Heute finden wir Figuren mit Raumanzügen, dunklen Visierklappen an den Helmen und Laserschwertern in den Kinderzimmern. Ihre Fortbewegungsmittel sind – unserem technischen Fortschritt folgend – glitzernde Raumschiffe. Sie kommen nicht mehr aus verwunschenen Zauberwäldern, sondern irgendwo aus dem Andromeda-Nebel oder aus weiter entfernten Galaxien.

Ob es irgendwo im Universum tatsächlich intelligente Lebewesen gibt, ist ohne Zweifel ein schwierige Frage. Sicher ist jedoch, dass wir ganz konkrete Vorstellungen von mehr oder weniger intelligenten Außerirdischen und deren Transportmittel entwickelt haben. Jeder von uns ist mühelos in der Lage, ein r ein Ufo zu zeichnen, so als wären wir alle schon einmal Zeuge einer außerirdischen Erscheinung gewesen. Längst sind die fantastischen Entwürfe aus der inzwischen schon klassischen Literaturgattung "Sience Fiktion" auf der Leinwand umgesetzt und zu Kassenschlagern geworden.

"Wir sind nicht alleine ..." Angesichts der Präsenz von Außerirdischen auf heimischen Bildschirmen ein wahrer Satz! Allabendlich flimmern zahllose Serien über den Bildschirm, in denen Aliens die Hauptrolle spielen. Die Bandbreite reicht von niedlichen, haarigen Kuschelwesen, über furchterregende schuppige Silikonmonster, die die Vernichtung unserer Welt zum Ziel haben. Eine der Hauptbeschäftigung dieser Aliens scheint darin zu bestehen, harmlose Erdenbewohner zu entführen, um an ihnen entweder zweifelhafte medizinische Experimente durchzuführen, ihnen Föten zu entnehmen oder gar sie irgendwie zu befruchten. Die Vorstellung der Befruchtung einer Erdenfrau durch himmlische Mächte ist allerdings auch nicht gerade neu – kennen wir doch alle die Legende eines gewissen Jesus von Nazareth.